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Asbestsanierung

Möglichkeiten, Pflichten und weitere Informationen

Asbest ist ein Material, das aufgrund seiner Feuer- und Hitzebeständigkeit bis zu seinem Verbot in den 1990er Jahren als Baumaterial sehr beliebt war. Da es als krebserregend und gesundheitsgefährdend gilt, darf es heutzutage nicht mehr verwendet werden. Doch noch immer befinden sich asbesthaltige Baumaterialien in Bestandimmobilien, sodass bei der Sanierung von älteren Gebäuden Vorsicht geboten ist.

Stehen Umbau- oder Sanierungsarbeiten an einem Gebäude an, das unter dem Verdacht steht, asbesthaltige Produkte zu beinhalten, oder ist dieser Umstand bekannt, muss eine Asbestsanierung erfolgen. Diese fällt in den Rahmen der Schadstoffsanierungen, deren Ziel es ist, eine für die Gesundheit des Menschen möglicherweise schädliche Schadstoffquelle zu eliminieren.

Was genau ist Asbest?

Das Wort Asbest ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene Silikat-Minerale, die natürlich vorkommen und sich durch eine faserige Struktur auszeichnen. Als Baumaterial wurden diese Minerale aufgrund ihrer vielfältigen technischen Eigenschaften eingesetzt, etwa wegen der genannten Hitze- und Feuerbeständigkeit. Zudem war Asbest wegen seiner Stabilität beliebt. In der Bauindustrie wurde vor allem der sogenannte Weißasbest, auch unter der Bezeichnung Chrysotil verwendet, etwa in Form von Schindeln oder Platten. Bis in die 1980er Jahre wurden asbesthaltige Produkte in der Bauindustrie im großen Stil eingesetzt.

Mittlerweile wurde nachweisbar festgestellt, dass Asbest karzinogen ist und gerade das Einatmen der Fasern zu gesundheitlichen Schäden führen kann. Die Fasern lösen sich von asbesthaltigen Baumaterialien, wenn diese verarbeitet oder beschädigt werden. Seit 2004 sind die Verwendung und das Inverkehrsetzen von Asbest in Österreich gesetzlich verboten und seit Jänner 2007 werden asbesthaltige Abfälle als gefährliche Abfälle eingestuft, die in eigenen Abschnitten von Mülldeponien entsorgt werden müssen.

Aufgrund seiner Eigenschaften wurde Asbest in der Bauindustrie für verschiedenste Zwecke verwendet, etwa für

  • Hitzeschutz
  • Dämmung
  • Dach- und Fassadenbeläge
  • Rohrleitungen
  • Asbestzement
  • Spritzasbest
  • Schallschutz

Somit können Sie bei der Sanierung älterer Gebäude leicht auf Asbest stoßen. Wird der Asbest zerstört, setzen sich möglicherweise Fasern frei, die sich in der Lunge festsetzen und dort die Gesundheit negativ beeinflussen können. Ist bekannt, dass Asbest verbaut wurde, sollte dieser mit einer der gängigen Methoden der Asbestsanierung entfernt oder abgeschottet werden.

Welche Methoden der Asbestsanierung sind in Österreich zulässig?

Eine Asbestsanierung gilt als extrem aufwändig. In Österreich sind aktuell drei verschiedene Methoden der Asbestsanierung gesetzlich zugelassen. Dazu gehören

  • Das Entfernen von asbesthaltigen Produkten
  • Die staubdichte Abschottung der asbesthaltigen Produkte
  • Das Verfestigen und Versiegeln beziehungsweise Beschichten der asbesthaltigen Produkte

Ausbau oder Abtragung

Bei der ersten Methode werden asbesthaltige Bestandteile entweder ausgebaut oder abgetragen. Diese Arbeiten müssen unter strengsten Sicherheitsmaßnahmen von Fachpersonal durchgeführt werden. Üblicherweise erfolgt die Ablösung in Handarbeit, wobei der Asbest durch ein Saugsystem entfernt wird. Eine anschließende Behandlung der gereinigten Oberflächen mit einem Restbindemittel soll zusätzliche Sicherheit bieten.

Infolgedessen wird die Raumluft gemessen und bei Unterschreitung der Grenzwerte darf das Gebäude wieder genutzt werden. Bei der Beseitigung von asbesthaltigen Produkten kommt es in der Regel zur Freisetzung von schädlichen Fasern. Daher wird bei einer Asbestsanierung die Baustelle staubdicht abgeschottet und der Arbeitsbereich unter Unterdruck gehalten. Zudem kann er nur über Schleusensysteme betreten und verlassen werden, die auch Reinigungsanlagen für die Fachkräfte umfassen. Das abgetragene Material muss fachkundig zur Deponievorbereitung vorbehandelt werden und dann entsprechend deponiert werden.

Staubdichtes Abschotten

Die zweite zulässige Methode der Asbestsanierung ist das staubdichte Abschotten der asbesthaltigen Produkte und erfordert eine dauerhafte Trennung derselben von der Umwelt. Dies erfolgt in der Regel durch das Verbauen von stabilsten Bauteilen und sogenannten dauerhaft elastischen Fugen. Die asbesthaltigen Produkte müssen dabei unbedingt gekennzeichnet werden.

Verfestigen und Versiegeln

Die dritte Methode der Asbestsanierung sieht ein Verfestigen und Versiegeln beziehungsweise Beschichten der asbesthaltigen Produkte vor. Es wird also eine Schutzschicht zwischen der Außenwelt und dem asbestbelasteten Produkt geschaffen. Diese muss dauerhaft staubdicht und stabil sein. Auch hier müssen die belasteten Produkte klar gekennzeichnet werden, damit es nicht bei späteren Sanierungsarbeiten zu einer Beschädigung und Freisetzung von asbesthaltigem Staub und Asbest selbst kommen kann.

Eine dauerhafte Entfernung mit der ersten Methode gilt als sicherste Variante, um eine mögliche Freisetzung zu einem späteren Zeitpunkt ausschließen zu können und den Schadstoff dauerhaft aus dem Umfeld zu entfernen.

Was macht der Fachmann?

Wegen der erhöhten gesundheitlichen Gefahr sollten Sie eine Asbestentsorgung oder Asbestsanierung immer von einem Fachmann durchführen lassen. Dieser weiß, welche Schutzmaßnahmen bei der Sanierung notwendig sind, ist über die Asbestverbote und -gebote in Österreich informiert und kann die Asbestentsorgung fachgerecht vornehmen. Er wird zunächst eine Asbestbestandsanalyse durchführen, anschließend eine Gefährdungsabschätzung vornehmen und dann ein Sanierungskonzept entwickeln.

Mit welchen Kosten müssen Sie bei einer Asbestsanierung rechnen?

Wollen Sie die Sanierung in Eigenregie übernehmen, entstehen Kosten für die Schutzkleidung, die Schutzsäcke und das Entsorgungsunternehmen. Säcke für Asbestplatten liegen bei etwa 13 Euro. Liefern Sie den Abfall an die Entsorgungsstelle beträgt der Bruttopreis je nach Unternehmen etwa 90,00 Euro pro Kubikmeter.

Beauftragen Sie ein Unternehmen, schwanken die Preise je nach Sitz desselben und dem anstehenden Aufwand der Asbestsanierung.

Tipp: Holen Sie mehrere Angebote ein und vergleichen Sie die Preise sorgsam, bevor Sie sich für ein Unternehmen entscheiden. Informieren Sie sich auch, ob die Entsorgungskosten schon im Angebot enthalten sind.